Männergesundheit

Veränderungen in der Pubertät & der Hormonspiegel im Laufe des Lebens sind nur einige Herausforderungen, die sich auf die männliche Gesundheit auswirken. Wir zeigen, welche Aspekte für die Männergesundheit wichtig sind.

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Der männliche Körper

Der männliche Körper ist ein Meisterwerk der Natur. Leistungsfähig, kräftig und belastbar – so lange er funktioniert. Vor allem in jungen Jahren läuft das meist problemlos, ohne dass Mann gross Acht geben muss. Doch auch Männer sollten sich pflegen und ihrer Gesundheit Beachtung schenken. Wir zeigen die wichtigsten Aspekte der Männergesundheit in den verschiedenen Lebensphasen auf.

Spannende Fakten

Mann in Zahlen

Durchschnitt sein ist langweilig. Ein paar durchschnittliche Zahlen von Männern sind aber trotzdem interessant.

Spermien

Die Hoden produzieren täglich zwischen 50 und 100 Millionen lebensfähige Spermien.

Kalorien

Männer verbrennen Kalorien schneller als Frauen. Der Stoffwechsel von Frauen wandelt mehr Nahrung zu Fett um.

Bevölkerung

In der Schweiz leben 4.3 Millionen Männer. Weltweit sind es circa 4 Milliarden (50.45%).

Alt werden

Männer leben kürzer. Die Lebenserwartung liegt bei 81.6 zu 85.7 Jahren für Frauen.

Der kleine Unterschied

Männer sind im Schnitt 12cm grösser und 10 bis 20 Kilo schwerer als Frauen.

Männliche Haut

Männer haben eine um etwa 20% dickere Haut als Frauen. Grund dafür ist das Testosteron.

Schlaf

Im Schnitt brauchen Männer 20 Minuten weniger Schlaf als Frauen.

Hoden

Die Anatomie der Samenleiter lässt bei den meisten Männern den rechten Hoden tiefer hängen.

Herzschlag

Das männliche Herz ist grösser und schlägt im Durchschnitt langsamer als das weibliche.

Risikofaktor Mannsein

Ist Mannsein ein Risikofaktor für ein kürzeres Leben? Eine berechtigte Frage, denn in entwickelten Ländern ist männlich zu sein, der grösste alleinstehende demografische Risikofaktor für frühzeitige Sterblichkeit. Die Mortalitätsrate von Männern ist bei vielen Erkrankungen gegenüber Frauen höher. Sie erleiden häufiger tödliche Unfälle und auch die Suizidrate ist höher als bei Frauen.

Ungesunde Verhaltensweisen

Die Ursache dafür findet sich teilweise in den Verhaltensweisen vieler Männer. Denn im Verhältnis zu Frauen neigen Männer zu einem riskanteren Alkoholkonsum, stärkerem Rauchverhalten und vor allem im Alter zu mehr Übergewicht. Zudem nehmen Männer weniger Vorsorgeuntersuchungen wahr und treiben ab ca. dem 40. Lebensjahr deutlich weniger Sport.

Wie man(n) gesund bleibt

Mit kleinen Anpassungen im Lebensstil, können Männer grosse Veränderungen für ihre Gesundheit bewirken. Unsere Tipps:

  • Zeit für sich nehmen: Psycho-Hygiene kommt bei Männern oft zu kurz. Atemübungen, Entspannung in der Natur, einfach mal eine Auszeit oder Meditation stärken Ihre psychische Gesundheit.
  • Gesunde Ernährung: Auch für die Gesundheit der Männer ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Essen Sie wenig Fleisch und Fertigprodukte, dafür viel Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte – so beugen sie Übergewicht vor und schützen sich vor freien Radikalen.
  • Substanzkonsum einschränken: Ab und zu ein Glas Wein ist weniger ein Problem. Wer aber zu viel raucht und Alkohol trinkt, schadet seiner Gesundheit massiv. Achten Sie darauf, massvoll zu konsumieren.
  • Vorsorgeuntersuchungen: Prüfen Sie Ihren aktuellen Gesundheitszustand und nehmen Sie Untersuchung wie die Prostatakrebsvorsorge ernst. Im Rahmen vom Gesundheitskonto beteiligen wir uns am CSS-Check-up.
  • Regelmässige Bewegung: Vor allem im mittleren und höheren Alter können Sie von mehr Bewegung stark profitieren. Wer sich regelmässig bewegt, senkt sein Risiko für chronische Erkrankungen.

Pubertät

Die Pubertät ist die Lebensphase, in der ein Junge zum Mann wird. Der Körper und die Psyche verändern sich. Die Sexualität spielt eine immer grösser werdende Rolle.

Wann findet die Pubertät statt?

Wann die Pubertät stattfindet, ist unterschiedlich. Der Altersbereich variiert vom Beginn im ca. 9. Lebensjahr bis zum Ende um das 16. Lebensjahr. Bis der Körper vollständig zum Mann entwickelt ist, kann es aber bis zum Ende der Adoleszenz um das 25. Lebensjahr dauern. Abhängig ist dies unter anderem von den Erbanlagen, der Ernährung, sowie auch der körperlichen und geistigen Gesundheit.

Der Körper wandelt sich

Mit der Pubertät beginnt die Reifung der Geschlechtsorgane. Hoden, Skrotum und Penis wachsen und die Spermienproduktion setzt ein. Ausserdem steigern die Hoden die Testosteron­produktion. Das Testosteron führt zur Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale. Die Jungen bemerken ein verstärktes Wachstum der Muskeln, das Spriessen der Gesichts- und Schambehaarung sowie die Vertiefung der Stimmlage. Die Pubertät hat aber auch weniger angenehme Effekte. Auf der Haut kommt es vermehrt zu Mitessern und Pickeln, die Stimmung schwankt häufiger und die Ausbildung von Schweissdrüsen im Schambereich und unter den Armen intensivieren den Körpergeruch.

Erste Ejakulation

Zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr kommt es bei den Jungen zum ersten Samenerguss. Dieser Zeitpunkt in der Pubertät nennt man Ejakularche. Sie bezeichnet den Beginn der Geschlechtsreife – der heranwachsende Mann wird reproduktionsfähig. Oft werden diese ersten Samenergüsse vom Jungen jedoch gar nicht wahrgenommen, denn sie treten vermehrt in der Nacht auf. Umgangssprachlich spricht man von feuchten Träumen.

Psychischer & sozialer Wandel

Neben dem Körper verändert sich auch die Psyche. Die Pubertät bewirkt unter anderem Änderung im Verhalten, Stimmungs­schwankungen sowie Müdigkeit und Leistungsabfall. Ursache für diese Veränderungen sind einerseits die Hormone und andererseits neue Verknüpfungen von Nervenzellen im Gehirn. Die psychischen und körperlichen Veränderungen machen die Pubertät nicht immer einfach. Als junger Mann muss man sich an ein neues Körpergefühl gewöhnen und fühlt sich oft nicht verstanden. Doch das ist normal. Soziale Schwierigkeiten, Einsamkeit und auch Unsicherheit gehören zur pubertären Entwicklungsphase.

Andropause

Die Andropause, oft auch beschrieben als Wechseljahre des Mannes, ist umstritten. Zwar ist eine natürliche Abnahme der Sexualhormone (Androgene) mit steigendem Alter fakt, ein wirklicher Wechsel wie bei der Frau findet aber nicht statt. Denn die Keimdrüsen des Mannes bleiben funktionsfähig und die Fruchtbarkeit besteht bis ins hohe Alter.

Beschwerden

Viele Männer erfahren ab 45 Jahren trotzdem Symptome ähnlich den klassischen Wechseljahresbeschwerden der Frauen. Treten verschiedene Symptome über längere Zeit und verstärkt auf, lohnt es sich den Arzt aufzusuchen. Denn die Beschwerden können auch Anzeichen für einen Testosteronmangel sein.

Podcast: Wie verändern sich die Hormone im Laufe des Lebens?

Androloge David Zimmermann erklärt, welche Rolle das Hormon Testosteron im Laufe des Lebens spielt, ob Männer ähnlich wie Frauen auch einen Hormonzyklus und Wechseljahre erfahren und wie man Testosteronmangel behandeln kann.

Männer & Hormone – Experte David erklärt

Als Androloge beschäftigt sich Dr. David Zimmermann mit den Fortpflanzungsfunktionen von Männern. Vor allem dann, wenn es nicht mehr so klappt wie gewohnt.

Typische Krankheiten

In der Medizin gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. Der Körper und die Psyche von Männern und Frauen sind anfällig für unterschiedliche Erkrankungen. Doch was sind typische Männer-Leiden? Diese Krankheiten treten bei Männern häufiger auf:

  • Erektionsstörung
  • Androgen-Defizite und vor allem Testosteronmangel
  • Prostataentzündung
  • Gutartige Prostatavergrösserung
  • Prostatakrebs
  • Vorhautverengung
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Gicht
  • Suchterkrankungen
  • Dissoziale Persönlichkeitsstörungen

Gendermedizin

In der Medizin galt der Mann lange als Prototyp. Heute untersucht die Gendermedizin die gesundheitlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern und macht dadurch mehrheitlich auf Missstände für Frauen aufmerksam. In Bezug auf psychische Erkrankungen haben Forschende jedoch auch Missstände entdeckt, die Männer betreffen.

Psychische Erkrankungen beim Mann

Psychische Erkrankungen werden bei Männern weniger oft diagnostiziert als bei Frauen. Gleichzeitig leiden Männer jedoch häufiger an Suchterkrankungen und ihre Suizidrate ist bedeutend grösser. Die Vermutung liegt dadurch nahe, dass psychische Erkrankungen bei Männern nicht richtig erfasst werden. Als Beispiel äussern sich Depressionen bei Männern und Frauen unterschiedlich. Die klassischen depressiven Symptome wie Niedergeschlagenheit, Grübeln, Antriebslosigkeit und Rückzugstendenzen treffen verstärkt auf Frauen zu. Männer hingegen verdrängen ihre seelischen Probleme häufig und leiden dadurch vermehrt an körperlichen Symptomen.

Untersuchungen konnten nachweisen, dass die psychiatrisch-psychotherapeutische Diagnostik depressive Symptome bei Männern nicht erfasst.
Prof. Anette Kersting, Professorin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Holen Sie sich Hilfe

Als Mann hat man oft das Gefühl, dass man keine Schwächen zulassen darf und seine Probleme stets allein meistern muss. Doch psychische Erkrankungen wie Burnout oder Depression treffen auch Männer. Wenn Sie sich überfordert fühlen, sollten Sie sich Hilfe holen. Sprechen Sie mit Ihren engen Bekannten oder holen Sie sich rat bei Fachpersonen.