Förderung der Eigenverantwortung
Um die Entwicklung der Gesundheitskosten zu bremsen, spielt die Förderung der Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten aus Sicht der CSS eine wichtige Rolle. In der obligatorischen Krankenversicherung gibt es dafür zwei tragende Grundpfeiler: Einerseits die alternativen Versicherungsmodelle (AVM), in welchen man sich zum Beispiel verpflichtet, eine bestimmte Erstanlaufstelle (Gatekeeper) zu konsultieren und den dort vorgeschlagenen Behandlungspfaden zu folgen. Dadurch wird der Versicherte effizient durch das Gesundheitssystem geführt und gezielt versorgt, wodurch sich überflüssige Behandlungen vermeiden lassen. Andererseits kann die Eigenverantwortung durch Anreize bei der Kostenbeteiligung gefördert werden. Insbesondere die verschiedenen Franchisestufen reduzieren die Inanspruchnahme von Leistungen und bewirken damit einen Sparanreiz. Die vom Parlament geforderte Erhöhung der Mindestfranchise geht ebenfalls in diese Richtung und wird von der CSS unterstützt. Eine gezielte Information der Krankenversicherer an ihre Versicherten über kostengünstigere Leistungen oder geeignete Versorgungs- und Versicherungsmodelle, wie dies vom Parlament im MNP2 verankert wurde, kann in diesem Kontext eine wichtige Rolle spielen.
Als Gesundheitspartnerin unterstützt die CSS ihre Versicherten zudem darin, sich im Krankheitsfall eigenverantwortlich zu verhalten. Mit dem Symptom-Checker der Well-App steht den Versicherten beispielsweise ein von Fachärzten und Medizininformatikern entwickelter, digitaler Service zur Verfügung. Der Symptom-Checker prüft die Krankheitssymptome und gibt eine Empfehlung ab, ob der Versicherte zum Arzt, in die Apotheke oder ins Spital gehen sollte oder nicht. Falls dies nicht nötig ist, gibt der Symptom-Checker Tipps, wie die Beschwerden behandelt werden können.
Auch im Bereich der Prävention will die CSS die Eigenverantwortung ihrer Versicherten fördern. In der Grundversicherung sind die Möglichkeiten allerdings beschränkt, um das Solidaritätsprinzip und den Risikoausgleich nicht zu untergraben: Das Angebot muss freiwillig sein und in Verbindung mit dem freiwilligen Abschluss eines alternativen Versicherungsmodells stehen. Zudem muss es in diesem Setting allen Versicherten, unabhängig von ihrem Gesundheitszustand und Alter, offenstehen. Das gesundheitsbewusste Verhalten darf nicht mit zusätzlichen Prämienrabatten oder anderen geldwerten Vorteilen abgegolten werden – einzig bestimmte Massnahmen der medizinischen Prävention können von der Kostenbeteiligung ausgenommen werden. Aus Sicht der CSS stellt sich somit die Frage, ob diese Einschränkung noch zeitgemäss ist bzw. ob nicht neue Ansätze und Anreize geprüft werden müssten, um gesundheitsfördernde Aktivitäten noch gezielter zu fördern.
Health Literacy oder Gesundheitskompetenz stellt aus Sicht der CSS eine wesentliche Grundlage für eigenverantwortliches Handeln in Bezug auf Gesundheitsfragen dar. Gesundheitskompetenz hilft, sich effizienter im Gesundheitssystem zu bewegen, Krankheiten besser vorzubeugen und mit der eigenen Gesundheit sorgsamer umgehen zu können. Daher setzt sich die CSS auf verschiedenen Ebenen für die Stärkung dieser Kompetenzen ein.
Ihre Gesundheitspartnerin
Als Gesundheitspartnerin setzen wir uns ein für ein gesundes Leben, für aktives Gesundwerden und einen bewussten Umgang mit Krankheit.