Die CSS Gesundheitsstudie 2025
Wir wollten wissen: Wie geht die Schweiz mit Gesund- und Kranksein um? Die CSS Gesundheitsstudie liefert Antworten.
Wir wollten wissen: Wie geht die Schweiz mit Gesund- und Kranksein um? Die CSS Gesundheitsstudie liefert Antworten.
Seit 2020 ermittelt die CSS Gesundheitsstudie jedes Jahr, wie es der Schweizer Bevölkerung geht. Für die sechste Auflage hat das Forschungsinstitut Sotomo 2’807 Personen in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz befragt.
Der Negativtrend im Gesundheitsempfinden der Schweizer Bevölkerung setzt sich fort: Nur etwa jede zehnte Person fühlt sich sehr gesund. Das sind halb so viele wie noch vor fünf Jahren, als die CSS Gesundheitsstudie zum ersten Mal durchgeführt wurde. Bei jungen Erwachsenen ist der Abwärtstrend am ausgeprägtesten. In dieser Altersgruppe sind neben psychischen Belastungen und Gefühlen der Einsamkeit auch Schlafprobleme weit verbreitet. Die diesjährige Befragung legte zudem ein besonderes Augenmerk auf Innovationen im Gesundheitswesen: Die Künstliche Intelligenz löst Skepsis aus, wird gleichzeitig aber auch zur Selbstdiagnose genutzt.
In diesem Jahr hat die CSS im Rahmen ihrer Studienreihe erstmals das Thema Schlaf genauer unter die Lupe genommen. Es zeigt sich, dass der Schlaf für eine grosse Mehrheit der Befragten mit Herausforderungen verbunden ist. Lediglich 20% der Bevölkerung geben an, im letzten Jahr nicht von regelmässigen Schlafproblemen betroffen gewesen zu sein. Junge Erwachsene waren besonders häufig durch schlechten Schlaf belastet: Fast jede zweite Person (49%) gab an, oft nicht erholt aufgewacht zu sein. Bei den über 65-Jährigen sind es lediglich 17%.
Fast so verbreitet wie Schlafstörungen ist auch die Einsamkeit: Jede fünfte befragte Person hat sich in letzter Zeit einsam gefühlt. 30% der unter 36-Jährigen empfindet Einsamkeit, während dieser Wert bei den über 65-Jährigen bei lediglich 12% liegt. Parallel dazu bleibt der wahrgenommene Druck, permanent gesund und leistungsfähig zu sein, hoch. Rund die Hälfte der Bevölkerung empfindet diesen Druck, bei jungen Erwachsenen sind es sogar fast 80%.
Die CSS Gesundheitsstudie macht hier ein Spannungsfeld im gesellschaftlichen Umgang mit Gesundheit sichtbar: Digitale Technologien wie Smartphones und Gesundheits-Apps ermöglichen, den eigenen Körper laufend zu vermessen und zu überwachen. Das kann zu einem gesundheitsbewussteren Lebensstil anregen, birgt aber zugleich die Gefahr, den Druck zur ständigen Selbstoptimierung zu verstärken.
Nebst den Fragen zum Gesundheitszustand nimmt die CSS Gesundheitsstudie auch gesellschaftliche Entwicklungen und Trends unter die Lupe. 20% nutzen bereits KI-Chatbots für Selbstdiagnosen, unter den jungen Erwachsenen sogar jede dritte Person (33%). Dennoch vertrauen nur wenige einer Krankheitsdiagnose durch eine KI (18%). Lassen sich Ärztinnen und Ärzte bei einer Diagnose von KI unterstützen, nimmt bei vielen Vertrauen in die ärztliche Einschätzung sogar ab. Mit anderen Worten: Während einige Menschen KI bereits nutzen, um sich über ihre Krankheitssymptome zu informieren, überwiegt bei der Mehrheit jedoch die Skepsis, wenn es um konkrete Entscheidungen rund um ihre Gesundheit geht.
Hellhörig macht die Erkenntnis aus der Gesundheitsstudie, wonach die Bevölkerung mehrheitlich der Ansicht ist, dass die Gene für die Lebensdauer eine mindestens so grosse Rolle spielt wie der Lebensstil. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass der Lebensstil entscheidender sein könnte als die Vererbung. Die Menschen in der Schweiz unterschätzen also mehrheitlich ihren eigenen Einfluss auf ihre Lebensspanne.