Verrenkung

Die Verrenkung (lat. Luxation) eines Gelenks kommt oft durch die Krafteinwirkung bei einem Unfall zustande oder durch eine angeborene Gewebeschwäche.

Überblick

Die Verrenkung (lat. Luxation) eines Gelenks kommt oft durch die Krafteinwirkung bei einem Unfall zustande oder durch eine angeborene Gewebeschwäche. Sie zeigt sich z.B. in einer schmerzenden Fehlstellung mit Ausfall der Gelenksfunktion. Das Gelenk muss möglichst schmerzfrei gelagert und gekühlt werden. Das Aufsuchen eines Arztes ist bei Verdacht angezeigt.

Symptome

Verrenkungen präsentieren sich je nach Lokalisation und Ursache sehr unterschiedlich. Die nachstehenden Merkmale sind oft, aber keinesfalls immer, anzutreffen:

  • Fehlstellung (Deformität):
    • Achsenabweichung, Verdrehung und zumeist Verkürzung des betroffenen Gliedabschnitts
    • Die bekannte Kontur einer Schulter, eines Ellbogens, eines Fingers ist verändert
  • Funktionsausfall:
    • Aktives Bewegen des Gelenks eingeschränkt oder unmöglich
    • Betroffener Extremitätenteil vermindert oder gar nicht gebrauchsfähig
  • Schmerzen:
    • Zerreissen oder zumindest Überdehnung der Bänder und der Gelenkkapsel (kann von einem Bluterguss begleitet sein)
    • Ausnahme: sich wiederholende, habituelle Luxation: schmerzt kaum mehr und blutet nicht
  • Nervenausfälle:
    • Sensibilität (das Gefühlsempfinden) und/oder die willkürliche Bewegung betroffen
    • Ursache von Subluxationen oder Luxationen oder Begleitverletzung durch den Unfallmechanismus selbst (traumatische Luxation)

Ursache und Behandlung

Ursachen

  • Problem bei einem oder mehreren Bestandteilen eines Gelenks
    • Knöcherne Ausformung des Gelenks
    • Gelenkbänder
    • Muskulärer Gelenkschluss
  • Traumatische Luxation
    • Traumatisch heisst unfallbedingt
    • Schlag oder Sturz auf die beteiligten Knochen, kombinierte Dreh- und Zugbewegungen, Überstrecken oder Überbeugen
  • Spontane und habituelle Luxation
    • Spontane Verrenkungen, die von selbst bei alltäglichen Arbeiten auftreten
    • Besonders am Schultergelenk und an der Kniescheibe
    • Angeborene Gelenkveränderungen (schlaffe Bänder, zu flache Gelenkflächen)
    • frühere Luxationen mit „Ausleiern“ der Bänder
  • Lähmungsbedingte oder paralytische Luxation (Muskelerschlaffung)
  • Schultergelenk
    • Fast 50% aller Verrenkungen überhaupt
    • Beweglichstes aller Gelenke, relativ geringe Eigenstabilität
    • Tendenz, sich zu wiederholen (habituelle Luxation)

Weiterer Verlauf in der Arztpraxis / im Spital

Mögliche Untersuchungen
  • Untersuchung auf Frakturzeichen, Durchblutung, Motorik und Sensibilität
  • Röntgenbild (Abklärung, ob eine zusätzliche Fraktur vorliegt)
  • MRI (Magnetresonanztomographie)
Mögliche Therapien
  • Einrenken des Gelenks, teilweise in Narkose
  • Ruhigstellen für einige Tage mit einem starren Verband
  • Intensive Physiotherapie
  • Teilweise operativer Eingriff zum Verhindern weiterer Ausrenkungen nötig (bei habituellen und paralytischen Luxationen)

Was kann ich selbst tun?

  • Gelenk so schmerzlindernd als möglich lagern oder fixieren
  • Kühlen (Anschwellen wird gebremst, was das spätere Einrenken erleichtert)
  • Beim Sport auf persönliche Voraussetzungen Rücksicht nehmen („nicht übertreiben“)
    • Trainingszustand
    • Erholungsfähigkeit
    • Bestehende Krankheiten
    • Trainingsgestaltung und Ausrüstung anpassen

Wann zum Arzt?

  • Bei jedem Verdacht auf eine neu entstandene Luxation (je schneller der Zustand behoben wird, desto besser)

Synonyme

Verrenkung, Luxation, Subluxation, Habituelle Luxation, Schulterluxation, Kniescheibenluxation, Ausrenkung, Auskugelung

Haftungsausschluss

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