Der Future of Health Grant wird international
Der Future of Health Grant (FoHG), im Jahr 2022 von der CSS und dem EPFL Innovation Park lanciert, erweitert sein Netzwerk mit europäischen Kooperationen: Das Förderprogramm, das Innovationen im Bereich der digitalen Gesundheit vorantreibt, geht eine strategische Partnerschaft mit Future4care in Paris & Berlin und dem Barcelona & Madrid Health Hub ein. Damit erhalten die Start-ups, die jedes Jahr vom FoHG ausgewählt werden, einen breiten Zugang zu wichtigen Märkten. Zudem wird der FoHG durch zwei neue nationale Partnerschaften bereichert.
Diese Kooperationen stärken das Bestreben des «Future of Health Grant» (FoHG), digitale Gesundheitslösungen mit finanzieller Hilfe und dem Know-how von Partnern aus Forschung und Wirtschaft voranzutreiben. Ziel ist, das Gesundheitssystem nachhaltig zu verbessern und die Kosten zu dämpfen.
Die strategische Partnerschaft mit dem Innovationscampus Future4care in Paris & Berlin und der Non-Profit-Organisation Barcelona & Madrid Health Hub, die sich wie der FoHG digitalen Innovationen im Gesundheitsbereich verschrieben haben, ist ein wichtiger Schritt: Dadurch werden nicht nur praxistaugliche Lösungen gefördert, die europaweit interoperabel sind. Die Start-ups, denen die Förderung durch den FoHG zuteil wird, haben nun neu Zugang zu den Märkten in Frankreich, Spanien und Deutschland.
Dank dieser Zusammenarbeit mit den beiden europäischen Accelerators können die Start-ups die Dynamik und die wichtigsten Akteure dieser Märkte besser verstehen, an internationalen Workshops teilnehmen und sich an europäische Ausschreibungen beteiligen, insbesondere in Zusammenarbeit mit anderen Start-ups aus den Partner-Ökosystemen.
Zwei neue Partner im Ökosystem
Auch auf nationaler Ebene wächst das Netzwerk des FoHG: Mit der Swiss Foundation for Innovation and Training in Surgery (SFITS), angesiedelt bei den Hôpitaux Universitaires de Genève (HUG), erhalten die Start-ups Zugang zu einer hochmodernen klinischen Simulationsumgebung, um chirurgische und interventionelle Technologien weiterzuentwickeln. Die Haute École de Santé Vaud (HESAV), eine wichtige akademische Akteurin im Gesundheitsökosystem des Kantons Waadt, stärkt das Programm mit ihrer Expertise in Forschung und Innovation, und der engen Verbindung zu den Versorgungspraxen. Beide Kooperationen erweitern die bisherige «Pilot Factory» des FoHG und erleichtern den Start-ups den Zugang zu realen Versorgungskontexten.
Die Rolle der «Pilot Factory»
Mit der Initiative «Pilot Factory» bietet der FoHG seinen ausgewählten Start-ups die Möglichkeit, ihre innovativen Lösungen unter realen Bedingungen zu erproben – gemeinsam mit Leistungserbringern, Patientenorganisationen, Versicherern und Pharmaunternehmen. Dabei werden unter anderem der Nutzen für Patientinnen und Patienten, die Akzeptanz bei Fachpersonen, das Kosten-Nutzen-Verhältnis sowie das Potenzial für eine breite Umsetzung überprüft. Die gewonnenen Daten dienen als Grundlage für belastbare Business Cases, für die Aufnahme in Leistungskataloge, und um potenzielle Käufer anzusprechen sowie Investoren zu überzeugen. Es handelt sich somit beim Future of Health Grant um einen in der Schweiz einzigartigen Ansatz, der nun durch internationale Kooperationen zusätzlich gestärkt wird.
Das sind die ausgewählten Start-ups
Anlässlich seiner jährlichen Veranstaltung, die am 9. September 2025 in Zürich stattfand, gab der FoHG die Auswahl der sechs Start-ups bekannt, die ab diesem Herbst von dieser massgeschneiderten strategischen und praktischen Unterstützung profitieren werden. In Frage kommen jeweils frühphasige Start-ups, die sich zwischen der Gründungsphase und der ersten Finanzierungsrunde («Series A») befinden. Sie erhalten bis zu CHF 90'000 nicht-verwässernde Unterstützung, individuelles Coaching und Zugang zu einem Netzwerk von Expertinnen und Experten und Schlüsselakteuren der Branche. Die Start-ups können von den drei Reifegraden des Programms profitieren.
Stufe 1
- Alsensia (Lausanne): Eine Plattform, die virtuelle Realität und Biofeedback kombiniert. Sie unterstützt Patient:innen dabei, Herzfrequenz und Muskelspannung zu regulieren – im Sinne einer individuelleren Behandlung im Bereich psychische Gesundheit.
- Phonemia (Frankreich): KI-gestützte Sprachtherapie für junge Menschen. Inspiriert von Human Beatboxing und Hip-Hop, fördert sie klare Aussprache und stärkt das Selbstvertrauen.
- Healium (Lausanne): Vernetztes Gerät zur personalisierten Medikamentengabe. Es dosiert Arzneimittel passgenau und ermöglicht zugleich die Fernüberwachung durch medizinisches Fachpersonal.
Stufe 2
- Monix (Allschwill): Nicht-invasiver Biosensor zur Echtzeitüberwachung des weiblichen Hormonhaushalts (Fruchtbarkeit, Menopause oder in der Endokrinologie).
- neurodAignostics (Zürich): Digitale Lösung für Neuropsychologinnen und -psychologem, die kognitive Tests in Echtzeit schnell, kostengünstig und mit erhöhter Genauigkeit ermöglicht.
Stufe 3
- Bonescreen (Deutschland): KI-gestützte Analyse vorhandener medizinischer Untersuchungen. Dadurch können Krankheiten wie Osteoporose bis zu zehn Jahre im Voraus erkannt werden – auch wenn die Daten ursprünglich nicht für diese Diagnose erhoben worden sind.
Erfolgsgeschichten des FoHG
Der FoHG hat schon zahlreiche frühphasige Start-ups unterstützt und ihnen geholfen, sich auf dem Markt zu etablieren. Nachfolgende 5 Beispiele:
BeWe (ehemals Neuria) entwickelt eine spielerische App, die neuronalen Netzwerken beeinflusst, um Adipositas zu bekämpfen. In den drei Phasen des Förderprogramms unterstützte der FoHG unter anderem bei der Restrukturierung, der Rekrutierung eines CEO, bei Pilotprojekten mit Spitälern im Kanton Waadt sowie bei der Investorensuche und der internationalen Positionierung.
Digehealth nutzt künstliche Intelligenz, um Darmbeschwerden, die rund ein Drittel der Bevölkerung betreffen, präzise zu diagnostizieren. In Zusammenarbeit mit einem der Expertenpartner des FoHG, Confinis, wird ein elektronischer Sensor mit mehr Funktionen entwickelt, inklusive der erforderlichen technischen Zertifizierungen. Das FoHG unterstützt zudem beim Aufbau von Pilotprojekten, der Verfeinerung des Algorithmus, der Beschaffung von Finanzmitteln sowie beim Nachweis des klinischen Nutzens und der Wirtschaftlichkeit.
Andere Start-ups des FoHG machen ebenfalls Fortschritte: Carity hat ein Pilotprojekt mit der CSS gestartet; Precisia Care hat 1 Million CHF aufgebracht und Pilotprojekte mit dem EHC und dem RHNe gestartet; Zoundream hat Vertriebsvereinbarungen mit Philips, Motorola und Maxicosi, und hat bereits mehr als 10'000 Nutzer.
Einzelheiten zu diesem Programm finden sich unter www.future-of-health.org
Für weitere Informationen
Kontakt EPFL Innovation Park
Mathilde Durvy
Mail: durvy@epfl-innovationpark.ch
Kurzprofil des EPFL Innovation Parks
Der EPFL Innovation Park positioniert sich als wichtigster Standort für Innovation und Unternehmertum in der Westschweiz. Er unterstützt bahnbrechende Innovationen und den Technologietransfer aus der EPFL und anderen regionalen akademischen Partnern. Der EPFL lP bietet ein agiles Arbeitsumfeld, das 200 High-Tech-Start-ups, KMUs sowie Forschungs- und Entwicklungszentren von Grossunternehmen mit insgesamt 2'500 Mitarbeitenden beherbergt. Im Laufe der Jahre hat der EPFL IP in Zusammenarbeit mit einer dynamischen Gemeinschaft von Branchenexperten, Investoren, Venture-Capital-Spezialisten und staatlichen Behörden eine Reihe einzigartiger Programme zur Ausbildung, Inkubation und Beschleunigung von Start-ups hervorgebracht. Er bietet auch Workshops im Bereich Ausbildung und Vernetzung für Führungskräfte und Gründer von Start-ups an, um neue Initiativen für Innovation zu entwickeln.