Trockene Augen: Was hilft?
Es fühlt sich an, als ob man ein Sandkorn im Auge oder geschwollene Augenlider hat: Trockene Augen können unangenehm sein und sogar auf eine Krankheit hinweisen. In vielen Fällen helfen schon einfache Hausmittel.
Wann sprechen wir von «trockenen Augen»?
Im Durchschnitt blinzeln wir 20-30 Mal in der Minute. Jeder Lidschlag benetzt die Binde- und Hornhaut mit einem Flüssigkeitsfilm. Wird zu wenig Tränenflüssigkeit produziert oder verändert sich die Tränenflüssigkeit, sprechen Mediziner vom sogenannten «Sicca-Syndrom», oder einfach gesagt dem trockenen Auge.
Typische Symptome bei trockenen Augen
Nicht bei allen Patienten machen sich trockene Augen durch die gleichen Symptome bemerkbar. Typische Symptome treten häufig in Kombination auf.
- Fremdkörpergefühl
- brennende Augen
- juckende Augen
- Lichtempfindlichkeit
- müde Augen
- geschwollene Augenlider
- gerötete Augen
- verschwommenes Sehen
- verklebte Lider, Schleimbildung
- Druckgefühl auf den Augen
- tränendes Auge
Häufige Ursachen
Häufig sind es äussere Einflüsse, die zu trockenen Augen führen. Sie können aber auch eine Begleiterscheinung anderer Erkrankungen im Körper sein.
- Produktion von Tränenflüssigkeit nimmt im Alter ab
- Hormonelle Veränderungen
- Allgemeinerkrankungen wie Diabetes, rheumatologische Erkrankungen, Schildrüsen-Erkrankungen, Virusinfektionen
- rotes Auge durch erweiterte Blutgefässe in der Bindehaut
- Kontaktlinsen: Je nach Kontaktlinse, werden die Augen mehr oder weniger schnell trocken.
- Hautkrankheiten
- Medikamente wie zum Beispiel Antihistaminika
- trockene Heizungsluft oder klimatisierte Räume
- Bildschirmarbeit
- Entzündungen
- Vitamin-A-Mangel
Diagnose & Analyse durch Augenarzt
Um die Ursache für trockene Augen herauszufinden, braucht es zunächst die Diagnose des Augenarztes. Er analysiert zum Beispiel die Tränenflüssigkeit, die Tränenaufrisszeit (wie schnell «reisst» der Tränenfilm auf der Augenoberfläche nach dem Blinzeln auf) oder führt einen sogenannten Schirmer-Test durch.
Behandlung des Sicca-Syndrom
Am besten hilft, wenn die Ursache für das Sicca-Syndrom behoben wird. Wer aber zum Beispiel mit Bildschirmarbeit nicht so einfach umgehen kann oder aufgrund einer Erkrankung trockene Augen hat, greift oftmals auf «künstliche Tränen», also Augentropfen oder Augensalben als Erstbehandlung zurück. Diese Tropfen halten den Tränenfilm aufrecht. Wichtig dabei: Es gibt je nach Ursache und Patient unterschiedliche Augentropfen. Es lohnt sich also zum Arzt zu gehen, denn unbehandelte trockene Augen schädigen langfristig die Hornhaut.
Tipps um unliebsame trockene Augen zu vermeiden
Auch wenn es der erste Impuls ist: Augen reiben hilft nicht viel, sondern reizt die Augen noch mehr.
- trockene Luft und Zug meiden (Autolüftung, Klimaanlage, Fahrtwind), zwischendurch frische Luft hereinlassen
- Zigarettenrauch meiden
- Bildschirmarbeit: Blick immer wieder vom Bildschirm wegnehmen und in die Ferne schweifen lassen. Bewusst viel blinzeln, denn Bildschirmarbeit verlangsamt in der Regel die Lidschlagfrequenz. Wer unter dem sogenannten «Office-Eye-Syndrom» leidet, profitiert davon, zwischendurch die Lider kurz zu schliessen.
Die besten Hausmittel für die Augen
Auch wenn die Wirkung nicht erwiesen ist – einfache Hausmittel lindern zumindest den Schmerz und sorgen bei vielen Patienten für kurzzeitige Entspannung für gereizte Augen.
- Schwarzer Tee: Zwei Teebeutel mit heissem Wasser übergiessen, kurz ziehen und dann etwas abkühlen lassen und 10 Minuten auf die geschlossenen Augen legen. Das soll einen abschwellenden und entspannenden Effekt haben.
- Gurkenscheiben: Der Klassiker soll die Augenpartie erfrischen und entspannen.
- Omega-3-Fettsäuren: Sie sind in fettigem Fisch enthalten und sollen auch als Bestandteil von Augentropfen helfen. Ob aber Omega-3-Augentropfen besser sind als andere Tropfen, ist umstritten.
- Lidrand-Hygiene: Lidkante vorsichtig mit warmem Wasser reinigen und mit einem Wattestäbchen leicht massieren.