Hilft Musik zur Entspannung?
Munterwerden oder Herunterfahren, sich traurig oder fröhlich stimmen: Musik lässt keinen kalt. Was dabei im Gehirn passiert, wird intensiv erforscht.
Entspannungsmusik: Empfehlung «Weightless»
Wer auf der Suche nach Entspannungsmusik ist, kann es mit dem Song Weightless auf Youtube versuchen. Das Instrumentalstück dauert 8 Minuten und soll in einen tranceähnlichen Zustand versetzen. Weil die Klänge schwer und schläfrig machen, wird dringend empfohlen, sie nicht beim Autofahren zu hören.
Fakt oder Aberglaube
Nichts als eine kühne Behauptung? Immerhin wurde die Wirkung in England wissenschaftlich getestet – wenn auch nur an 40 Personen. Diese sollten unter Zeitdruck Aufgaben lösen, was sie unter Stress setzte. Danach spielte man ihnen verschiedene Titel vor, darunter welche von Adele, Coldplay, Enya oder Mozart. «Weightless», extra für Entspannungszwecke komponiert, schaffte es am besten, Herzfrequenz und Atmung der Probanden zu verlangsamen sowie den Blutdruck und den Spiegel des Stresshormons Cortisol zu senken. Seither führt das Stück eine Hitliste der besten Relax-Titel aller Zeiten an.
Egal ob Pop oder Klassik
Daraus zu schliessen, dieses helfe bei allen garantiert, wäre falsch. Musik wirkt immer entspannend, wenn sie gezielt dafür eingesetzt wird. Das haben andere Untersuchungen gezeigt. Dabei ist es egal, ob es sich um Klassik, Pop, Schlager oder Sphärenklänge handelt.
Eigene Lieblingsmusik
Die positivste Wirkung aufs Wohlbefinden hat offenbar jene Musik, die wir am liebsten mögen. Und freilich lässt sich mit der persönlichen Wahl nicht nur entspannen: Man kann sich gezielt aufputschen, fröhlich oder melancholisch stimmen.
Ein und dasselbe Musikstück löst bei verschiedenen Menschen zudem oft die unterschiedlichsten Regungen aus: Es kommt darauf an, welche Erinnerungen daran geknüpft sind oder in welcher Stimmung wir uns momentan befinden.
Welche Hormone werden beim Musikhören freigesetzt?
Beim Musikhören werden diverse Hirnregionen aktiviert. So das limbische System, das für Emotionen zuständig ist. Auch das Belohnungssystem ist mit im Spiel. Es schüttet Endorphine, Glückshormone, aus. Das erklärt, warum Musik ähnlich wirken kann wie Sport, Schokolade oder Sex.
Auch das antreibende Dopamin wird freigesetzt. Gemeinsam musizieren oder mit anderen ein Konzert besuchen kurbelt darüber hinaus die Produktion von Oxytocin an. Das Bindungshormon fördert Vertrauen und Sympathie zwischen Menschen.