Welche verschiedenen Blut­gruppen es gibt

Welche verschiedenen Blutgruppen es gibt

Ob sich das Blut von Spendern und Empfängern verträgt, darüber geben Blutgruppen Auskunft. Welche es gibt und welche zueinander passen. Und warum in den Adern ganz weniger Menschen «goldenes Blut» fliesst.

Warum sind Blutgruppen wichtig?

Ist das Blut von Spender und Empfänger kompatibel? Das ist die wesentliche Frage in der modernen Transfusionsmedizin. Denn was beim einen Menschen Leben rettet, kann für den anderen lebensbedrohlich sein. Der Entdecker der Blutgruppen ist der österreichische Mediziner und Nobelpreisträger Karl Landsteiner. Er stellte 1901 fest, dass Blut verschiedener Menschen nur dann miteinander vermischt werden kann, wenn bestimmte Merkmale übereinstimmen. Dafür legte er das AB0-System fest, das beim Blutspenden auch heute noch eine wichtige Rolle spiel. Daneben ist das später ebenfalls von Landsteiner festgelegte Rhesus-System bedeutend.

Welche Blutgruppen gibt es?

  • A
  • B
  • AB
  • 0

Jeder Mensch gehört einer dieser vier Blutgruppen an. Die Verteilung ist weltweit unterschiedlich. In der Schweiz kommt die Blutgruppe A am häufigsten vor (mit rund 45%), gefolgt von Blutgruppe 0 (41%). Die seltensten Blutgruppen sind B (rund 9%) und AB (rund 5%).

Welche Blutgruppe kann wem spenden?

Blutgruppen sind die vererbten Merkmale auf den roten Blutkörperchen. Auf deren Oberflächen befinden sich Eiweisse, die als Antigene wirken. Das Immunsystem kann also Antikörper gegen fremdes Blut bilden: Blutgruppe A hat das Antigen A, Blutgruppe B das Antigen B. Für A kommen die Blutgruppen A und 0, für B die Blutgruppen B und 0 in Frage.

Universalspender

Bei der Blutgruppe 0 – speziell mit dem Rhesusfaktor negativ – sind keine Antigene vorhanden, weshalb diese Personen jedem Blut spenden können, jedoch als Empfänger nur die eigene Blutgruppe vertragen.

Universalempfänger

Bei AB finden sich die beiden Antigene A und B. Was heisst: AB verträgt alle Blutgruppen.

Blut spenden ist wichtig

Blut spenden – das mag überholt anmuten. Aber ohne den freiwilligen «Aderlass» könnte das Leben vieler schwerkranker und verletzter Menschen nicht gerettet werden. Jeden Tag werden in der Schweiz zirka 760 Blutspenden benötigt. Weil Blut nur begrenzt haltbar ist und nicht künstlich produziert werden kann, benötigt es laufend Nachschub. Aber zur regelmässigen Blutspende sind gerade einmal 2,5% der Bevölkerung bereit. Dabei sind die Hürden nicht hoch: Als Spender und Spenderin kommt in Frage, wer mehr als 50 kg wiegt und zwischen 18 und 75 Jahren alt ist. Fürs erste Mal liegt die Altersgrenze bei 60 Jahren.

Junge Männer gesucht

Dass man Blut spenden kann, ist jedem bekannt. Weniger geläufig ist die Blutstammzellspende. Dabei ist diese für Kinder und Erwachsene mit lebensbedrohlichen Krankheiten wie Leukämie oft die einzig mögliche Rettung. Gesucht werden deshalb Freiwillige, die sich online und anonymisiert als Blutstammzellspender registrieren lassen.

Als Spender und Spenderin kommt in Frage, wer mehr als 50 kg wiegt und zwischen 18 und 75 Jahren alt ist.

Aufgerufen sind insbesondere Männer unter 30 Jahren. Sie sind im Spenderregister bislang untervertreten, dabei sind ihre Stammzellen aus medizinischer Sicht für Transplantationen ideal. Je älter die Spenderpersonen sind, desto höher ist die Gefahr, dass die fremden Zellen vom Immunsystem des Patienten abgestossen werden. Wer registriert ist, wird für eine Spende nur dann angefragt, wenn die eigenen Gewebemerkmale mit jenen der erkrankten Person übereinstimmen, und diese Wahrscheinlichkeit ist eher gering.

Was sagt der Rhesusfaktor aus?

Bei einer Bluttransfusion kommt es neben der Blutgruppe auf den Rhesusfaktor an, auf weitere Antigene auf den roten Blutkörperchen. Medizinisch am bedeutendsten ist das Antigen D. Bei Menschen mit einem positiven Rhesusfaktor ist dieses Antigen vorhanden, bei einem negativen Rhesusfaktor fehlt es. Insgesamt ergeben sich so acht Blutgruppenkombinationen: A+, A-, B+, B-, AB+, AB-, 0+, 0-. Den Rhesusfakor zu bestimmen, ist auch während einer Schwangerschaft wichtig. Wenn ein Fötus rhesus-positiv ist, die werdende Mutter aber rhesus-negativ, kann es zu Komplikationen kommen. Dem kann heute gezielt vorgebeugt werden.

Warum ist «goldenes Blut» die seltenste Blutgruppe?

Weltweit gibt es nicht einmal 50 Menschen, bei denen «goldenes Blut» in den Adern fliesst. Es handelt sich um die rare Blutgruppe Rh-Null, in der alle Antigene aus dem Rhesus-System fehlen. Im Prinzip sind Menschen mit dieser Blutgruppe die absolut perfekten Spender. Weil «goldenes Blut» aber so selten ist, spielt es im Medizin-Alltag nur eine kleine Rolle.

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