Unterfunktion der Schilddrüse verlangsamt alles
Wenn die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert, hat das Auswirkungen auf das ganze Leben. Betroffene sind müde, energielos, frieren verstärkt und nehmen zu. Die Schilddrüsenunterfunktion bleibt oft lange unerkannt, weil die Symptome allgemeiner Natur sind.
Welche Symptome deuten auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin?
Die Zeichen einer Schilddrüsenunterfunktion sind sehr unspezifisch, weshalb sie auch schwierig zu erkennen ist. «Man ist etwas lustlos, hat weniger Energie, kann sich schlecht konzentrieren», sagt Hans Steinert, Geschäftsführer des Schilddrüsenzentrums Hirslanden Zürich.
Typische Symptome
- Lustlosigkeit
- Konzentrationsschwäche
- fehlende Energie
- Gewichtszunahme
- Müdigkeit
- Verstopfung
- Libidoverlust
- häufiges Frieren
Was passiert bei einer Unterfunktion in der Schilddrüse?
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion, in der Fachsprache Hypothyreose genannt, ist die Produktion von Schilddrüsenhormonen vermindert. In der Folge fehlen für den Stoffwechsel und andere wichtige Aktivitäten im Körper die Hormone. Der TSH-Wert, der dem Gehirn signalisiert, wie viele Hormone produziert werden müssen, ist bei einer Unterfunktion hoch.
Thyreoiditis Hashimoto
Hashimoto ist eine spezifische Form der Schilddrüsenunterfunktion, die in der Schweiz relativ häufig vorkommt. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der die Schilddrüse chronisch entzündet ist. Es gibt 2 Verlaufsformen des Hashimotos:
- Es kommt zu einer Vergrösserung der Schilddrüse, die aber schlecht funktioniert.
- Es kommt infolge der chronischen Entzündung zu einer Verkleinerung der Schilddrüse. In der Fachsprache wird dies als atrophische Form bezeichnet.
Diagnose Hashimoto
Erst nach 16 Jahren mit Übelkeit, Schwindel und Muskelschmerzen fand Andrea heraus, dass ihre Beschwerden von einer Schilddrüsenunterfunktion stammen. Warum es so lange dauerte und wie sie heute mit der Diagnose Hashimoto lebt, erzählt sie in einer Folge vom Podcast «Hallo Gesundheit».
«Hallo Gesundheit, Hallo Andrea» – Leben mit der Diagnose Hashimoto
Hormonersatz als Therapie
Eine Thyreoiditis Hashimoto kann grundsätzlich nicht gestoppt werden. Die chronische Entzündung hört von selbst auf. Eine Hormonersatztherapie gleicht die fehlenden Schilddrüsenhormone aus. «Viele Menschen nehmen Nahrungsergänzungsstoffe ein. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Bildung von Schilddrüsenhormonen. Eine gute Einstellung mit Schilddrüsenhormon garantiert eine hohe Lebensqualität», sagt Hans Steinert. Wenn die Schilddrüse mit einer Hormonersatztherapie gut eingestellt ist, kann die Ernährung das Wohlbefinden stärken.
Ratschlag einer Ärztin
In ihrer Arbeit als Hormonspezialistin hat Dr. Mirjam Faulenbach häufig mit Erkrankungen der Schilddrüse zu tun. Im Podcast «Hallo Gesundheit» teilt sie ihr Wissen darüber, was eine Unterfunktion der Schilddrüse für Betroffene bedeutet und wie sie mit der richtigen Ernährung die Behandlung unterstützen können.
«Hallo Gesundheit, Hallo Dr. Mirjam Faulenbach» – Folgen & Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion
Betroffenheit und Risikofaktoren
Wie bei allen Schilddrüsenerkrankungen sind Frauen stärker betroffen als Männer. Die Thyreoidits Hashimoto ist ein besonders häufiges Krankheitsbild innerhalb der Unterfunktion. Typische Risikofaktoren bei Hashimoto sind Rauchen oder Stress. In der Schweiz sind etwa 0,5 bis 1% der Bevölkerung von einer Unterfunktion betroffen.