Nahrungs­ergänzung mit zusätz­lichen Mineral­stoffen

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Ob Multivitamin­präparate, Brause­tabletten und Ölkapseln: die Regale sind voll von Nahrungs­ergänzungs­mitteln. Sie versprechen Gesundheit, Kraft und Energie. Aber wann sind die zusätzlichen Mineralstoffe wirklich sinnvoll?

Ausgewogene Ernährung vs. Nahrungsergänzung

Eines vorweg: Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung deckt den täglichen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen für die meisten Menschen auf ganz natürliche Art und Weise. Ein bunter Mix aus Gemüse, Früchten, Vollkorn und gesundem Eiweiss aus Eiern und Fisch reichen aus.

Hinter den Supplementen verstecken sich oftmals Vitamine und Mineralstoffe. Sie sind lebensnotwendig für unseren Körper. So würden ohne sie der Stoffwechsel, Muskel-, Knochenaufbau und die Blutbildung nicht funktionieren.

Was sind Mineralstoffe?

Mineralstoffe sind Substanzen, die der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann und deshalb über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Sie liefern keine Energie, sind jedoch sie für viele Funktionen im Körper unentbehrlich. Zu den Mineralstoffen zählen Chlorid, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Phosphor. Diese können nicht synthetisch hergestellt werden und sind, neben Spurenelementen und Vitaminen, lebensnotwendig.

Nahrungsergänzung liegt im Trend

Unser Verhältnis zur Nahrung hat sich verändert: Einige zweifeln an der Qualität der Lebensmittel, andere folgen einer speziellen Ernährungsweise oder halten sich an die Verlockung «viel hilft viel». Gerade beim letzten Punkt ist jedoch Vorsicht geboten: Ein Überfluss an Nährstoffen im Essen ist zwar kein Problem, denn wir scheiden überschüssige Stoffe einfach wieder aus. Liegt aber eine Überdosierung in Form von Präparaten vor, kann das toxisch wirken. So führt eine Überdosierung von Magnesium über lange Zeit beispielsweise zu Durchfall, Zink zu Übelkeit oder Erbrechen und zu viel Eisen zu Verstopfungen. Deshalb ist bei der zusätzlichen Zufuhr von Mineralstoffen Vorsicht geboten.

Je nach Lebenssituation sind Nahrungs­ergänzungs­mittel sinnvoll

In bestimmten Situationen ist es sinnvoll, Präparate einzunehmen, die den Körper zusätzlich unterstützen. Ein erhöhter Bedarf besteht zum Beispiel bei Krankheiten, erhöhter körperlicher Beanspruchung, unzureichender Versorgung oder Problemen bei der Aufnahme von Nährstoffen, der sogenannten Malresorption.

Welche Situation empfiehlt welche Mineralstoffe

Hier eine Auswahl von Lebenssituationen, bei denen das Einnehmen von zusätzlichen Mineralstoffen sinnvoll sein kein. Wichtig ist in diesem Zusammenhang: Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten.

Schwangerschaft und Kinderwunsch

Die Einnahme von Folsäure, einem Vitamin, ist vor und während der Schwangerschaft wichtig, um Geburtsfehlern wie beispielsweise dem Neuralrohr-Defekt beim Kind vorzubeugen. Denn während der Schwangerschaft ist es schwierig, den erhöhten Bedarf durch Nahrung zu decken. Daher empfehlen sich spezifische Multivitamin- und Mineral-Präparate. Diese sollten jedoch kein Vitamin A einschliessen – denn eine Überdosierung während der Schwangerschaft kann dem ungeborenen Kind schaden.

«Mangelernährung» bei Veganern

Im Gegensatz zu Vegetariern, die bei ausgewogener Ernährung weiterhin ausreichend tierische Produkte wie Eier und Milchprodukte essen, verzichten Veganer auf genau diese Produkte. Es ist also für Veganer schwierig, ausreichend Vitamin B12 aufzunehmen. Denn das stammt fast ausschliesslich aus tierischen Produkten. Ein Mangel stört die Blutbildung und beeinflusst das Nervensystem negativ.

Dunkelheit im Winter

Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen benötigen Personen zwischen 3 und 60 Jahren während der Sommermonate keine Vitamin-D-Supplemente, wenn sie sich regelmässig im Freien aufhalten.

20 Minuten mit Gesicht und Händen in der Sonne reichen aus, um einen Vitamin-D-Mangel vorzubeugen. Im Winter sieht das etwas anders aus: Um den Bedarf zu decken sollte auf eine Vitamin-D-reiche Ernährung – in Ergänzung zu Vitamin-D-Supplementen – gesetzt werden. Das heisst: fettreiche Fische, Eier und Pilze gehören regelmässig auf den Tisch.

Im Alter

Ab 60 Jahren verändert sich der Magen-Darm-Trakt und reduziert automatisch die Nährstoffaufnahme. Kommt mangelnder Appetit oder eine Kaubeschwerde hinzu, kann es zu einem Nährstoffmangel führen. In solchen Fällen empfehlen Mediziner Nahrungs­ergänzungs­mittel in Form von Vitamin B12, Eisen und Calcium.

Nahrungsergänzungsmittel: kein Ersatz für ausgewogene Ernährung

Wie eingangs erwähnt: Wer sich ausgewogen ernährt benötigt im Normalfall keine zusätzlichen Mineralstoffe. Sie ersetzen abwechslungsreiches Essen nicht – im Gegenteil: Sie können den fein abgestimmten Mineralstoffhaushalt im Körper durcheinanderbringen.

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